Babyschlaf Regression: Warum Schlafregressionen passieren und wie du damit umgehen kannst!
Erst kürzlich hast du noch davon geschwärmt, wie gut dein Baby nachts schläft. Die Probleme anderer konntest du vielleicht gar nicht nachvollziehen, doch seit kurzem ist alles anders. Eure Nächte sind geprägt vom häufigen Aufwachen. Einschlafen deines Babys ist langwierig und die täglichen Schläfchen sind nicht mehr so planbar wie noch vor einer Woche.
Du zweifelst an deinen Fähigkeiten als Mama, bist selbst total müde und musst ständig Verabredungen absagen oder verschieben, weil dein Baby unplanbar schläft oder zur anderen Zeiten aufwacht und du selber total übermüdet bist.
Herzlich willkommen in der Schlafregresseion!
Was das genau ist und wie du damit umgehen kannst sowie meine Tipps findest du in diesem Artikel.
Es geht vielen Eltern wie dir, aber wenn man erst einmal verstanden hat, was eine Schlafregression ist und wie wichtig sie auch für dein Kind ist, wird es dir leichter fallen, damit umzugehen. In diesem Artikel findest du hilfreiche Tipps, wie du einfach durch Schlafregression durchkommst.
Inhalt
Schlafregression. Was ist das und gibt es das wirklich?
Betrachten wir es rein wissenschaftlich, dann gibt es diese sogenannte Schlafregression nicht, da kein wissenschaftlicher Beweis dafür vorliegt. Was aber klar ist, unsere Kinder durchlaufen verschiedene Entwicklungsstufen zum heranwachsenden Menschen. Dabei ändert sich auch immer wieder der Schlafbedarf. Nutzen wir den Begriff “Baby Schlafregression” einfach mal, um diese einzelnen Entwicklungsstadien zu beschreiben
Die Schlafregression bezieht sich auf den Reife- und Umstellungsprozesse sowie Entwicklungsschritte die dein Kind zu diesem Zeitpunkt durchläuft. Es wird mobiler, fängt an zu brabbeln, kann sich hinsetzen und ihr führt vielleicht die Beikost ein.
All diese Faktoren sind unglaublich aufregend für dein Kind . Überleg mal du könntest von heute auf morgen eine neue Sprache sprechen?! 🤯 Da wäre bei mir nicht an Schlaf zu denken. Genauso ist es für dein Baby und das führt dazu, dass der Schlaf sich verändert.
FAZIT: Während einer Schlafregression ändert sich das Schlafverhalten deines Babys enorm. Durch die Weiterentwicklungen des Gehirns ändert sich der Schlafbedarf und auch die Schlafdauer.
Aber keine Sorge. Dieses Phase ist nicht von Dauer 🎉. Im nächsten Abschnitt erfährst du wie oft eine Regression vorkommt und woran du sie erkennst 🔎.
Welche Schlafregressionen gibt es?
In den ersten zwei Lebensjahren durchläuft dein Kind fünf “Schlafregressionen”. Wenn du jetzt denkst “Oh mein Gott, so oft soll ich dadurch?”, dann habe ich eine gute Nachricht für dich:
Schlafregressionen können auch gut verlaufen. Bleib flexibel, stell dich auf Veränderungen ein und entwickle dich mit deinem Kind weiter. Je mehr du über das Thema weißt, desto gelassener kannst du durch die Phasen gehen 🧡.
4-Monats-Schlafregression
Zeitpunkt: zwischen dem 3. und 5. Lebensmonat
Der Schlaf deines Babys verändert sich hier rasant und ähnelt immer mehr dem eines Erwachsenen.
Es werden Schlafmuster erkennbar und dein Baby braucht deutlich mehr Nacht- als Tagschlaf.
Schlafassoziation und auch Schlafbrücken können entstehen.
😴 In der Regel braucht dein Baby hier 3 bis 4 Tagschläfchen.
9-Monats-Schlafregression
Zeitpunkt: zwischen dem 8. und 10. Lebensmonat
Dein Kind wird immer mobiler. Es beginnt zu krabbeln, stehen und zieht sich an Möbeln hoch. Zu bestehenden Schlafassoziation können neue hinzukommen oder sich noch verstärken.
Vermehrtes Aufwachen in der Nacht ist möglich.
Dein Kind turnt vor dem Einschlafen durchs Bett oder auch in der Nacht, während einer Wachphase.
Trennungsängste können hinzukommen
😴 In der Regel benötigt dein Kind in dieser Zeit noch 2 bis 3 Tagschläfchen.
11-Monats-Schlafregression
Zeitpunkt: zwischen dem 10. und 12. Lebensmonat
Der erste Geburtstag steht an. Was für viele Eltern sehr emotional und aufregend ist. Das überträgt sich auch aufs Kind.
Die Sprache entwickelt sich.
In dieser Zeit verringert sich der Schlafbedarf bei deinem Kind häufig um ein bis zwei Stunden. Das ist aber nur vorübergehend und pendelt sich wieder ein.
Ein Schläfchen am Tag kann zeitweise ausfallen (verweigert werden), kommt aber meistens zurück.
Sehr frühes aufwachen, ist zu dieser Zeit möglich .
Auch nächtliche Wachphasen gehören dazu.
Die Einschlafdauer am Abend kann eventuell länger werden.
😴 Dein Kind benötigt 1 bis 2 Tagschläfchen
18-Monats-Schlafregression
Zeitpunkt: zwischen dem 17. und 19. Lebensmonat
Dein Kind entwickelt einen immer stärkeren Unabhängigkeitssinn
Diese neu gefundene Selbstständigkeit führt oft zu Frustration auf Seiten deines Kindes
Spielen es zu diesem Zeitpunkt viel spannender als schlafen
😴 Dein Kind benötigt 1 bis 2 Tagschläfchen
24-Monats-Schlafregression
Zwischen dem 20. und 24. Lebensmonat
Trotzphase, Wachstumsschübe und neue Ängste stehen in der Entwicklung an
In dieser Zeit finden große Veränderungsphasen für dein Kind statt. Der Mittagsschlaf kann hier vorübergehend ausfallen, kehrt aber häufig zurück, da er bis zum Alter von drei bis vier Jahren benötigt wird.
Häufiges aufwachen in der Nacht
Zu den großen Veränderungen gehören:
- vllt. aufs Töpfchen gehen
- Fremdbetreuung
- Manchmal Geschwisterchen und weniger Aufmerksamkeit →Hier kann eine emotionale Achterbahnfahrt resultieren
- Das Bedürfnis, abends noch mehr qualitative Zeit mit den Eltern zu verbringen, steigt, ehe man schlafen gehen möchte.
- Es kannst auch zu abendlichen Kämpfen führenDas Tagschläfchen kann vorübergehend ausfallen, kommt aber zurück.
😴 Kein bis 1 Tagschlaf in dieser Phase
So erkennst du die Regression!
Jetzt weißt du bereits wie viele Phasen es gibt und kannst aufgrund des Alters deines Babys erraten, ob es in der Regression steckt. Dennoch möchte ich dir die typischen Anzeichen einer Schlafregression mitgeben, denn jedes Kind ist individuell und so auch sein Schlaf.
Typische Anzeichen:
Na klar, das Alter deines Kindes (plus / minus ein bis zwei Monate je nach Geburt)
Einschlafdauer ist länger
Du empfindest das Einschlafen als schwierig
Der Schlaf ist insgesamt unruhiger
Dein Baby wacht in der Nacht oft auf
Nächtliche Wachphasen sind ebenfalls möglich
Frühes Aufwachen
Manche Kinder brauchen mal mehr und mal weniger Schlaf, um sich ausgeruht zu fühlen oder
Ein Tagschlaf entfällt plötzlich komplett (—> nicht von Dauer. Bis zum dritten Lebensjahr benötigen Kinder mind. ein Schläfchen)
Was können Eltern dagegen tun?
Die gute Nachricht:
Eine Schlafregression ist kein Problem, sondern wichtig und richtig für dein Kind. Du machst nichts falsch und es geht alles vorüber. Es wäre auch schlimm, wenn ein Kind nicht in eine Schlafregression kommt, denn dann würde es als Erwachsener immer noch ein Fläschchen/die Brust oder mehrere Tagschläfchen brauchen, um zu schlafen.
Die Herausforderung ist hier vor allem für dich als Elternteil meist die Unplanbarkeit der Schläfchen und die eigene Müdigkeit.
Was kannst du also konkret tun?
Feste Schlafroutine etablieren, d.h. Einschlafrituale und eine Abendroutine
Beruhigungsmethoden nutzen (White Noise, Kuscheln, Singen, Sch Sch Laute)
Anpassen der Schlafenszeiten, vermeide dabei die Übermüdung deines Kindes
Schlafumgebung prüfen. Auch als Schlafhygiene bezeichnet. (Dunkelheit, Temperatur, Geräuschpegel z.B. Schlafotter, Spieluhr etc. entfernen und Reize reduzieren, Harmonie etc.)
Einschlafassoziationen angehen (Federwiege, Petziball, Bauchtrage, Einschlafstillen, Einschlaffläschen)
Wie Eltern mit Schlafregression umgehen können
Gelassen bleiben & Geduld bewahren: So einfach geschrieben, aber in der Realtität gar nicht so leicht umzusetzen, aber glaube mir: Es hilft! Auch diese Schlafregression geht vorbei.
Schlafmangel managen: lass den Haushalt, Haushalt sein und gönn dir Schlaf. Wir selbst setzen uns die Aufgaben und sagen uns, wir MÜSSEN dies, wie MÜSSEN das. Aber mal ehrlich. Wer kommt denn vorbei und prüft das nach? Wenn du müde bist, dann Schlaf oder gönn dir eine Pause. Eine ausgeruhte Mama kommt leichter durch den Tag, als eine gestresste Mama. Bitte dein Umfeld um Hilfe. Keiner erwartet, dass du alles alleine schaffst.
Letzter Tipp: Überprüfe deine Erwartungshaltung und ob diese realistisch ist. Regression ist normal und geht vorbei. Dein Baby/Kind ist noch nicht lange auf dieser Welt. Was können wir da also erwarten? Begleite es und sei für dein Baby da. Unterstütze es in dieser Phase und hör nicht auf unprofessionelle Ratschläge. Folge deinem Mama-Herz.
„Es geht vorbei – du schaffst das!“
Sollten all diese Tipps nicht helfen und die Phase schon länger als 6 Wochen anhalten. Du kein Land mehr siehst und einfach jemanden haben möchtest, der dir jetzt konkret sagt, was du Schritt für Schritt tun sollst, dann melde dich bei mir.
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Über die Autorin
Hi, bin Natalie Stillberaterin und Expertin im Thema Babyschlaf. Ich helfe Müttern in allen Bereichen Rund um das Thema Stillen 💞 und biete Babyschlaf Coachings an 🧡.
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